Implantologie / Knochenaufbau


Das Einsetzen von Implantaten in den Kiefer, also das Einbringen künstlicher Zahnwurzeln in den Kieferknochen, ist ein seit Jahrzehnten etabliertes Verfahren.

Wieder wie mit den eigenen Zähnen essen, sprechen oder lachen können - all das kann mit Implantaten möglich werden.

Jeder Fall muss einzeln analysiert und mit Ihnen ausführlich besprochen werden.

 

Vorteile von Zahnimplantaten

  • Lebensqualität: Zahnimplantate fühlen sich fast wie Ihre eigenen Zähne an. 
  • Schonung der Nachbarzähne: Implantate müssen nicht an Nachbarzähnen befestigt werden. Die gesunde Zahnsubstanz der Nachbarzähne bleibt vollständig erhalten.
  • Erhalt des Kieferknochens: Implantate verhindern einen (weiteren) Knochenrückgang, da sie wie die eigenen Zähne eine natürliche Belastung auf den Kiefer ausüben und damit den Knochen zur Stärkung anregen.
  • Bei zahnlosem Kiefer: Stabile Fixierung von Zahnprothesen. Die Zahnprothesen können in vielen Fällen schlanker gestaltet werden, z.B. ohne störende Bedeckung des Gaumens.

Wer kann Implantate bekommen? In welchem Alter kann implantiert werden?

Mit Ausnahme schwerer Allgemeinerkrankungen gibt es kaum noch Gegenanzeigen zur Implantation.

Bei Jugendlichen sollte der Abschluss des Wachstums abgewartet werden, bis künstliche Zahnwurzeln eingesetzt werden können.

Nach oben gibt es keine Altersgrenze: Wenn es der Allgemeinzustand des Patienten zulässt, kann bis ins hohe Alter implantiert werden. Die Erfolgschancen für das Einheilen der künstlichen Zahnwurzeln verschlechtern sich dadurch nicht.

Zur Methode - Was passiert bei der Implantation?

Die meisten Implantationen erfolgen in örtlicher Betäubung in der Praxis. Sollten umfangreichere Maßnahmen notwendig oder der Wunsch bestehen, kann der Eingriff auch ambulant in Sedierung oder Allgemeinnarkose durchgeführt werden.

Für den Eingriff werden Sie steril abgedeckt. Nach ausreichender Betäubung wird mit genormten Bohrern an der geplanten Stelle ein Loch in den Knochen gebohrt und das Implantat eingedreht. Nach der Einheilungszeit, die je nach Situation zwischen 8 Wochen und 4 Monaten variieren kann, erfolgt dann die Freilegung und Belastung des Implantates.

Wir verwenden ausschließlich über Jahrzehnte bewährte Implantatsysteme namhafter Hersteller, die lange am Markt sind und sich durch eine gute wissenschaftliche Dokumentation besonders auszeichnen.

Die Implantatsysteme unterscheiden sich in den prothetischen Möglichkeiten, die Ihr Zahnarzt für die weitere Versorgung hat. In Absprache mit Ihnen und Ihrem Zahnarzt wählen wir das für Sie geeignetste System aus.

Implantate bestehen in der Regel aus Titan, das sich durch eine sehr gute Gewebeverträglichkeit auszeichnet. Der Knochen wächst an die Titanoberfläche heran und verbindet das Implantat fest mit dem Knochen.

Die "weißen" Keramikimplantate können noch nicht auf die gleiche langjährige Erfahrung der Titanimplantate zurückblicken. In ausgewählten Fällen können sie aber sinnvoll eingesetzt werden.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um künstliche Zahnwurzeln einsetzen zu können?

Vor der Implantation sollte Ihr übriges Gebiss saniert, Zahnfleischentzündungen abgeheilt sein und ein Gesamtkonzept für die weitere Versorgung des Gebisses vorliegen. Zur stabilen Verankerung der Implantate ist ausreichendes Knochenvolumen und eine ausreichende Knochenqualität notwendig. 

Durch weiterführende dreidimensionale Röntgenuntersuchungen kann die Implantatstellung sehr genau geplant werden. Gerade bei knappem Knochenangebot können mit der digitalen Volumentomographie (DVT) - bei reduzierter Strahlenbelastung im Vergleich zum Computertomogramm - wichtige Strukturen wie der Unterkiefernerv genau lokalisiert werden. Diese Aufnahmen ermöglichen die dreidimensionale Planung der Implantatposition. Über dreidimensionale Bohrschablonen gelingt es häufig, selbst bei geringstem Knochenangebot navigiert künstliche Zahnwurzeln einzusetzen, ohne Knochen aufbauen zu müssen.
Sollte auch mit dieser Methode kein ausreichendes Knochenangebot gefunden werden, ist ein Kieferaufbau erforderlich.

Kieferaufbau - Womit kann Knochen aufgebaut werden?

Die modernen Methoden der Kieferrekonstruktion schaffen in beinahe allen Situationen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implantation.

Interner und externer Sinuslift, Bone Splitting, GBR-Techniken oder Knochenblocktransplantationen sind nur einige gängige Methoden. Durch die Verwendung von Knochenersatzmaterialien lässt sich häufig ein zweiter operativer Eingriff zur Knochengewinnung vermeiden.

Je nach anatomischer Situation und Lokalisation wird in einigen Fällen auch Eigenknochen verwendet. Als Spendergebiete kommen Entnahmestellen hinter dem letzten Backenzahn in Ober- oder Unterkiefer in Frage. Nur in sehr seltenen Fällen bei extrem ungünstigen Knochenverhältnissen muss auf den Beckenknochen zurückgegriffen werden.

Einzelzahnversorgung

Wenn nur ein Zahn fehlt, ist das Einsetzen einer künstlichen Zahnwurzel dann sinnvoll, wenn die Nachbarzähne weitgehend kariesfrei sind und durch die Implantation verhindert werden kann, dass für die Verankerung einer Brücke gesunde Zahnsubstanz geopfert werden müsste.

Versorgung eines Lückengebisses

Wenn mehrere Zähne oder die letzten Zähne einer Zahnreihe fehlen, kann durch die Implantation häufig ein herausnehmbarer Zahnersatz vermieden werden.

Nicht jeder fehlende Zahn muss durch ein Implantat ersetzt werden. Implantate können auch als Brückenpfeiler dienen, so dass mit 2 Implantaten 3 mitunter sogar 4 Zähne über eine Brücke ersetzt werden.

Versorgung zahnloser Kiefer

Wenn keine Zähne mehr im Kiefer vorhanden sind, können Implantate dazu dienen, eine vorhandene Prothese besser zu verankern oder wieder einen fest sitzenden Zahnersatz zu erreichen.

Sollte eine festsitzende Lösung, also eine Brücke gewünscht werden, sind in der Regel im Oberkiefer 6 - 8 und im Unterkiefer 6 Implantate notwendig. In dieser Situation ist der prothetische Zahnersatz nur von den Implantaten getragen, d.h. es erfolgt keine Belastung der Schleimhaut oder ungünstige Belastung des Kieferknochens.